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Oli

Als wir September 1989 mit unserem 1. Sohn Florian in Amerika Urlaub machten, brachten wir von dort unseren

2. Sohn Oliver mit.

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er am

4. Juli 1990 (Unabhängigkeitstag in Amerika) das Licht der

Welt erblickte.

 

Als die Wehen schon alle paar Minuten einsetzten meinte Albert, noch stundenlang telefonieren zu müssen, denn bei unserer ersten Geburt - Florian - waren wir viel zu früh ins Krankenhaus gefahren.

 

Und so kamen wir dann schlussendlich auf den letzten Drücker im Krankenhaus Lahnstein an.

 

Die Hebamme freute sich, denn sie prophezeite uns, dass es nicht mehr lange dauern würde und sie dann doch noch endlich an diesem Abend ein Kind zur Welt bringen könnte.

 

Während Albert noch die Formalitäten erledigte, wurde ich bereits in den Kreissaal gebracht und Oliver hatte es eilig auf die Welt zu kommen. Albert hätte die Geburt um ein Haar verpasst. Aber dann ging doch noch alles gut.

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich nach Olivers Geburt eine Fußballübertragung im Radio gehört habe. Es war WM in Italien und Deutschland spielte im Halbfinale gegen England.

 

Spannend war es und das Spiel endete mit Verlängerung und einem Elfmeter 5 : 4 für Deutschland (ich gestehe, dass ich das bei Google noch mal nachgeschaut habe). Noch niemals habe ich ein Fußballspiel spannender empfunden als an diesem Abend - glückseelig mit unserem zweitgeborenen Sohn Oliver im Arm. 

Stern am Morgen
Stern am Morgen

Oliver war von klein auf ein munteres Kerlchen. Er hielt uns ordentlich auf Trab.

 

Er hielt schon damals nicht sehr viel vom Schlafen in der Nacht.

 

Und auch schon als Kleinkind dachte er anscheinend sehr figurbewusst, denn es kam selten vor, dass er seine Flasche und auch später mal seinen Teller leer gegessen hat. Ich weiß noch, dass ich sehr froh darüber war, wenn Oli Schokolade zwischendurch gegessen hat, denn so hatte ich das Gefühl, dass wenigstens etwas an ihn ran kommt.

 

Er war ein unruhiger Geist und immer zu Dummheiten aufgelegt. Er konnte einem den letzten Nerv rauben, denn er hatte die seltene Gabe, seine Wünsche immer druchsetzen zu wollen und schaffte dies auch meistens, wenn es auch mal mit lautem Gebrüll war.

 

Er war das komplette Gegenteil seines Bruders. Florian war doch immer eher ein ruhiger Vertreter, vernünftig und strebsam während Oliver der Hans Dampf in allen Gassen gewesen ist. Er lebte in den Tag hinein. Oftmals wusste er nicht, was für ein Wochentag gerade war, aber das war auch nicht wichtig. Er war immer sehr klein, aber das machte ihm nichts aus. Spaß haben war sein Motto, was er sich bis zuletzt immer bewahrte.

 

Oliver war zu beneiden für seine Leichtigkeit, die er an den Tag legte. Er machte sich einfach keinen Stress.