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Nach Überholmanöver: Motorradfahrer stirbt bei Unfall

Koblenz - Bei einem tragischen Unfall zwischen Koblenz-Rübenach und Bassenheim ist am Freitagnachmittag ein 23-jähriger Motorradfahrer tödlich verunglückt.

Es passierte bei einem Überholmanöver – doch die genaue Ursache für den Sturz ist noch unklar: Bei einem tragischen Unfall auf der Strecke zwischen Bassenheim und Koblenz-Rübenach ist am Freitagnachmittag ein 23-jähriger Motorradfahrer tödlich verunglückt. Er starb noch an der Unfallstelle.

 

Wie die Polizei Andernach mitteilte, war der junge Mann aus dem Kreis Mayen-Koblenz gegen 16.20 Uhr aus Bassenheim kommend in Richtung Rübenach. Etwa auf Höhe der Unterführung der A 48 überholte er ein ebenfalls in Richtung Rübenach fahrendes Auto.

 

Warum der Motorradfahrer dann zu Fall kam, ist noch unbekannt – laut Polizei gab es keine Berührung zwischen Auto und Motorrad. Der 23-Jährige verletzte sich beim Sturz so schwer, dass er starb. Die Landstraße 98 war über mehrere Stunden voll gesperrt. Im Einsatz war unter anderem auch die Notfallseelsorge.

Originalbericht

25.04.2014

Der 25.04.2014 war ein Freitag. Ein sonniger Tag. Aber auch ein trauriger Tag, denn am nachmittag um 14 Uhr war eine Beerdigung angesagt von einer Freundin, die mit 59 Jahren ziemlich plötzlich verstorben war.

 

Wie traurig dieser Tag dann für uns wirklich enden sollte, wissen wir heute...

 

Ich beeilte mich nach der Arbeit, nach Hause zu kommen um mit den Hunden die Mittagsrunde zu drehen, damit noch genug Zeit blieb, um mich für die Beerdigung fertig zu machen. Alles war gedanklich geplant.

 

Albert hatte mir zugesagt, zur Nachmittags-Hunde-Runde von seiner Übernachtungstour zurück zu sein, so dass ich mich nicht hetzen musste nach der Beerdigung.

 

Alles lief wie geplant. Eine Freundin kam zu mir und wir gingen gemeinsam zur Kirche mit anschließender Beisetzung. Ich war schon tief erschüttert, denn die Freundin, die wir dort zu Grabe trugen, war eigentlich noch viel zu jung zum sterben.

 

Auf dem Weg zum Friedhof habe ich mich noch mit einigen Leuten unterhalten, u. a. über unsere Kinder und was jeder von ihnen so macht und wo sie mittlerweile wohnten. Wahnsinn, wenn ich heute darüber nachdenke...

 

Nach der Beerdigung war ich dann mit meiner Freundin auf dem Heimweg. An der Schule habe ich Oliver dann noch gesehen. Er fuhr gerade mit dem Motorrad weg - leider habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen....

 

Ich sagte noch zur Freundin: "Hör dir mal die Maschine an, die hört man durch ganz Bassenheim."

 

Ich erzählte ihr, wie Oli bei uns gewesen ist und uns fragte, was wir davon halten, dass er sich so ein Ding (ich weiß nicht mehr, wie man das nennt) in den Auspuff baut, damit der Sound seiner Maschine noch besser klingen würde. Das war irgendwann im März. Albert und ich hielten ihn für verrückt, weil die Anschaffung doch relativ teuer war. Aber Oli hat bereits alles geplant, das Ding war längst bestellt. Die Frage war eigentlich nur noch eine Info an uns, denn was er sich in den Kopf gesetzt hatte, musste er durchsetzen. Ich kenne das sehr gut - ich bin auch so...

 

Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich Oliver zum letzten mal lebend gesehen habe.

 

Während der Beerdigung hatte er mir noch eine SMS auf WhatsApp geschickt, in der er fragte, ob ich eigentlich nochmal was gehört hätte wegen Inge. Inge war die Freundin, die wir gerade beerdigt hatten. Er hatte das wohl noch nicht mitbekommen. Ich konnte ihm auf diese Frage nicht mehr antworten, denn ich hatte mein Handy natürlich während der Beerdigung nicht an. Die Nachricht habe ich erst später gelesen - da war er aber schon verunglückt...

 

Wir gingen nach der Beerdigung nach Hause und wollten Kaffee trinken. Wir trafen dort auf Albert, der vom Nachmittag-Hunde-Spaziergang kam. Gerade als wir uns hinsetzen wollten, klingelte ein Nachbar an unserer Tür. Er teilte uns mit, dass Oliver einen Unfall hatte und verschwand dann relativ schnell...

 

Ich kann verstehen, dass es nicht leicht für unseren Nachbar war, uns diese Mitteilung zu überbringen, wusste er doch schon zu diesem Zeitpunkt mehr als wir....

 

Albert wollte nicht wirklich zur Unfallstelle fahren - wahrscheinlich weil er dachte, wenn er dort nicht hinfährt, dann stimmt das auch nicht - ein Schutzmechanismus... Wir fuhren dann aber doch hin...

 

Von weitem sah ich bereits die Absperrung der Straße. Unser Wagen rollte noch, Albert musste irgendwo parken, als ich bereits aus dem Auto gesprungen war.

 

Ich werde niemals vergessen, wie lang diese Autobahnbrücke doch ist...

 

Irgendwann wurde ich aufgehalten und durfte nicht weiter. Das war schrecklich, denn ich wollte so schnell wie möglich zu meinem Kind. Aber die ließen mich nicht....

 

Ich konnte das zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen - heute weiß ich warum...

 

Oli war bereits tot und man wollte uns den Anblick ersparen.

 

Wir waren wie erstarrt. Nein, das konnte einfach nicht wahr sein. Nicht Oli - nicht unser Kind. Nein. Ich konnte das nicht glauben.... ich wollte das auch gar nicht glauben.

 

Danach lief alles nur noch wie ein Film ab. Wie fuhren wieder nach Hause. Dort wurden wir von unseren Nachbarn und Freunden bereits erwartet - es hatte sich mittlerweile ja schon rumgesprochen...

 

Am Unfallort hatte man mir ein paar Sachen von Oliver überreicht, u.a. auch sein Handy. Das Ding hat nicht einen Kratzer. Und es summte ununterbrochen, denn auch im Freundeskreis ging die Nachricht von Oli's Unfall wei ein Lauffeuer rum. Viele wollten es nicht glauben und erhofften sich, dass sie auf ihre sms eine Antwort von Oliver erhalten würden, dass sie sich geirrt hatten. Aber dem war leider nicht so und ich beantwortete in meinem Schockzustand alle Anfragen.

 

Die Vermieterin unserers Sohnes rief ebenso an. Als ich ans Telefon ging fragte sie: "Oli, wo bleibst du denn, wir haben doch einen Termin."

 

Ich teilte ihr dann mit, dass Oliver den Termin nicht mehr wahrnehmen könne, da er gerade tödlich verunglückt sei....

 

Ich habe dann noch die ganze Nacht damit verbracht, SMS zu beantworten...